Schon gewusst?

Wusstest Du, …

… dass es in Europa kein Honigbienen-Volk mehr gibt, das nicht von der Varroa-Milbe befallen ist?

Die Milben und die von ihnen übertragenen Viren töten jedes befallene Volk innerhalb von zwei Jahren. Helfen kann nur der Imker.

… dass die Bienen in Deutschland zu den fleißigsten auf der Welt gehören?

Der deutsche Imkerhonig gilt zudem als der Beste. Und dennoch können unsere Bienen nur 20 % des Honigbedarfs in Deutschland decken.

Beachten Sie mal die Herkunftsangabe auf dem Etikett Ihres Honigglases!
Wahrscheinlich steht dort: Honig aus europäischen und nichteuropäischen Ländern.
Wenn wir aber etwas für die Bienen aus unserer Region tun wollen, sollten wir auch regionalen Honig kaufen.

… dass Honigbienen nach heutigem Kenntnisstand die einzigen Wesen neben dem Menschen sind, die Entfernungen – z. B. zur nächsten Nektarquelle – präzise berechnen und das Ergebnis an ihre Schwestern weitergeben können?

Diese Aussage gilt auch für das Berechnen und Kommunizieren von Rauminhalten (Baumhöhlen).

… dass ein gesunder erwachsener Mann etwa 1200 Bienenstiche pro Tag ertragen kann, ohne ernsthaften Schaden zu nehmen?

… dass die Honigbiene ihre körperliche Ausstattung und ihr Verhaltensmuster seit 20 Mio. Jahren im wesentlichen nicht verändert hat?

Die Natur hat eine weitere Optimierung offenbar nicht für erforderlich gehalten.

… dass Farmer in Afrika Bienenstöcke aufstellen, um wilde Elefanten fernzuhalten?

Die Dickhäuter richten erhebliche Ernteschäden an. Landwirte nutzen deshalb folgendes Erfahrungswissen: Das Gewicht der Elefanten lässt die Erde beim Laufen erschüttern. Bienen mögen keine Bodenvibration und stechen die Störenfriede in die empfindliche Haut der Augen- und Rüsselränder. Kaum ein Elefant kehrt an den Ort der schmerzhaften Begegnung mit den Bienen zurück.

… dass Bienenvölker über die älteste Demokratie der Welt verfügen?

Die Bienenkönigin ist nicht Befehlsgeberin im Volk. Allein die Arbeiterbienen entscheiden nach interner Kommunikation darüber, ob das Volk schwärmen soll wo es ein neues Quartier beziehen soll welche Larve zur nächsten Königin herangezogen werden soll ob die Königin Konkurrentinnen töten darf welche Blüten als nächste zur Gewinnung von Nektar angeflogen werden sollen wann der geeignete Zeitpunkt für den Paarungsflug einer neuen Königin gekommen ist ob und wie viele befruchtete und unbefruchtete Eier die Königin aktuell legen soll.

… dass eine Königin während der Monate April bis Juni bis zu 2000 Eier pro Tag legt?

… dass die Biene das drittwichtigste Nutztier der Erde ist?

Sie folgt damit in der Wertigkeitsliste Rind und Schwein. Die Bestäubungsleistung hat eine ungeheure wirtschaftliche Bedeutung. Eine Biene kann bis zu 3000 Blüten pro Tag bestäuben. Sie hat unmittelbaren Anteil an der Erzeugung von ca. 30 % unserer Lebensmittel. Allein der von uns aus der Bestäubung bezogene Nutzen wird pro Bienenvolk mit 1600 € im Jahr angesetzt.

… dass ein Bienenvolk während seiner Bestäubungsflüge eine Fläche von ca. 25 qkm abdeckt?

… dass die Vegetation der Erde bis zur Entstehung der ersten Bienen ausschließlich grün war?

Farben und Düfte in der Natur sind von der Pflanzenwelt hervorgebracht worden, um die Bienen zu locken.

… dass die am besten ausgeprägte Wahrnehmungsfähigkeit der Bienen der Geruchssinn ist?

Bienen können bereits aus großer Höhe die Aromen der Blütenpflanzen unterscheiden. Versuche haben ergeben, dass Bienen in kurzer Zeit erlernten, Rauschgifte am Geruch zu identifizieren. Sie wurden bereits erfolgreich dabei eingesetzt, Betäubungsmittelverstecke ausfindig zu machen.
In der NRW-Polizei werden Überlegungen zum dienstlichen Einsatz von Rauschgiftspurbienen angestellt.

… dass eine Arbeiterbiene während ihres Lebens nur einen Teelöffel voll Honig sammelt?

Sie bringt von einem Sammelflug fast die Hälfte ihres Körpergewichts an Nektar und
Pollen heim. Das sind aber nicht mehr als 0,05 g. Sie lebt während der Sammelperiode nicht länger als drei bis fünf Wochen, davon nur ein Drittel im „Außendienst“. Die Winterbiene kann in der stressarmen Jahreszeit bis zu sechs Monate leben.

… dass der Begriff stockdunkel auf den Bienenstock zurückgeht?

Darin herrscht tatsächlich tiefe Finsternis.

… dass die Honigbiene Temperaturen von minus 50 Grad C ertragen kann?

Die Bienen schützen sich vor der Kälte durch Bildung einer „Traube“, in der sie eng aneinander sitzen, die Oberfläche des Volkskörpers klein halten und durch Muskelvibration Wärme erzeugen. Im Zentrum ist es am wärmsten. Ein halbes Jahr lang wandern nun ständig Bienen vom kühlen Traubenrand zum Mitte, um sich aufzuwärmen und anschließend wieder wohl temperiert an den Rand zurückzukehren, bis ihnen erneut kalt wird.

… dass Biene Maja auch eine Räuberin sein kann?

Ab August finden die Bienen kein Blüten-Massenangebot mehr. Sie sind triebhafte Sammlerinnen, die nach Ersatzstoffen suchen und nun – trotz ausreichender eigener Honigvorräte – sogar andere Bienenvölker überfallen, um diesen den Honig zu rauben. Es kommt sogar vor, dass sie das überfallene Volk bis auf die letzte Biene umbringen. Diese „Räuberei“ ist ein flächendeckendes Phänomen, das dem Imker jedes Jahr Anlass zur Sorge und zum Schutz der schwächeren Völker bereitet.

… dass die Arbeitsbienen ihre Brüder (Drohnen) im Herbst brutal vor die Tür setzen?

Sie werden nicht mehr gebraucht und reduzieren die Vorräte nicht unerheblich. Die körperlich überlegenen Drohnen können sich nicht erfolgreich wehren. Sie haben keinen Stachel. Außerhalb der Beute verhungern sie, da sie ohne die Hilfe ihrer Schwestern keine Nahrung aufnehmen können.

… dass Bienen mit Präzisionsmessgeräten ausgestattet sind?

Sie können Temperaturunterschiede von einem Zehntel Grad feststellen und auch feinfühlig Differenzen in der Luftfeuchtigkeit ihrer Umgebung wahrnehmen.

… dass immer mehr Frauen imkern?
In unserem Verein haben wir bereits eine Frauenquote von 30%.

… dass auch die Zahl junger Imker hat zugenommen hat?
Unser jüngstes Mitglied ist 14 Jahre jung.